"Ingeborg Rapoport" - Innovationspreis der DSKN
Die DSKN – DEUTSCHE STIFTUNG KRANKE NEUGEBORENE unterstützt Projekte, die innovative Gesundheitsinterventionen in die Praxis einführen wollen. Neue Behandlungsansätze, die eine qualitative Verbesserung der Versorgung Früh- bzw. kranker Neugeborener bedeuten, setzen neben innovativer Idee auch Finanzierung und professionelle Projektentwicklung voraus.
Ideen. Junge Wissenschaftler haben oft unkonventionelle Ideen, die das Potential für bisher nicht beachtete, aber wirksame Therapieansätze haben. Die Ideen-Realisierung scheitert meist an fehlender Anschubfinanzierung durch klassische Drittmittelgeber. Gründe können das Unkonventionelle der Idee selbst, mangelnde wissenschaftliche Reputation junger Ideenträger, unzureichende Vorarbeiten oder die Sorge um den „Return of Invest“ sein.
Anschubfinanzierung. Die DSKN – DEUTSCHE STIFTUNG KRANKE NEUGEBORENE möchte mit dem „INGEBORG RAPOPORT“- INNOVATIONSPREISin Höhe von 50.000 Euro diesen jungen Wissenschaftlern die Chance geben, ihre Idee zu prüfen und deren Realisierbarkeit auf tragfähige Füße zu stellen. Maßgebend ist, ob der Bewerber eine internationale Jury von seiner Idee und dessen Umsetzbarkeit überzeugen kann.
Projektbegleitung. Während klassische Drittmittelprojekte oder Preise eine bestimmte Projektphase betreffen und es dem Preisträger obliegt, für die Realisierung des Projektes zu sorgen, wird die DSKN – DEUTSCHE STIFTUNG KRANKE NEUGEBORENE die Entwicklung des Projektes auch durch professionelle Expertise sowohl im wissenschaftlichen als auch im kommerziellen bzw. industriellen Bereich begleiten.
Der Innovationspreis. Ingeborg Rapoport ist als erste Lehrstuhlinhaberin für Neonatologie eine Pionierin bei der Verbesserung der Versorgung kranker Neugeborener in Deutschland gewesen. Viele Visionen, die in den Anfangszeiten der Neonatologie unrealistisch erschienen, sind heute Realität und bestimmen den Versorgungstandard. Mit dem Innovationspreis will die DSKN – DEUTSCHE STIFTUNG KRANKE NEUGEBORENE erreichen, dass heutige Visionen in der Zukunft Realität sein werden.
Ingeborg Rapoport wurde 1912 in Kamerun geboren. Kurz nach ihrer Geburt kehrte die Familie nach Deutschland zurück, wo Ingeborg Rapoport 1937 in Hamburg ihr Medizinstudium erfolgreich abschloss. Die Möglichkeit der Promotion wurde ihr aufgrund ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten verweigert. Sie emigrierte 1938 in die USA, wo sie sich als Ärztin der Pädiatrie verschrieb. Dort lernte sie auch ihren Mann, Samuel Mitja Rapoport, kennen, mit dem sie 4 Kinder bekam. 1952 kehrte die Familie in die DDR zurück, wo ihr Mann eine Professur an der Charite erlangte. Ingeborg Rapoport arbeitete als Kinderärztin an verschiedenen Kliniken bis sie 1969 den Lehrstuhl für Neonatologie an der Berliner Charite erhielt. 2015 verteidigte sie mit 102 Jahren ihre Doktorarbeit und ist somit der älteste Mensch, der jemals ein Promotoionsverfahren erfolgreich abschloss. Ingeborg Rapoport ist 2017 im Alter von 105 Jahren in Berlin gestorben..